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MSC PUMA Kuppenheim

Motoball - Historie

von Roland Nunn

Motofussball - wenn zwölf Bikes dem Leder nachstürmen

Über den Ursprung des Motoballs hört man ja vielfältige Geschichten. Viele sagen Frankreich sei das Geburtsland, einige meinen Deutschland (Dresden) usw.

Eine ganz neue (zumindest für mich) Variante habe ich aus einer mir überlassenen Zeitschrift (MARKT) entnommen, die bestimmt für viele Motoballfreunde neu ist und über die ich hier zusammengefasst berichten möchte :

Das Geburtsland des Motofussballs waren die USA. Von dort gelangte die "sportliche Modewelle" in das angelsächsische Königreich wo schon im Jahre 1926 ein Motofussballpokal ausgetragen wurde. Besonders auf der britischen Isle of Man stiess die neue Sportart auf grosses Interesse. Es dauerte nicht lange, da schwappte die neue Welle über den Ärmelkanal und schon 1926 gab es Motofussballclubs in Turin, Rom, Mailand, Genua und Bologna. Auch vor deutschen Stadien (Dresden) machte die neue sportliche Disziplin nicht halt. In Österreich fand um diese Zeit schon ein Länderspiel gegen Ungarn statt.

Nat.-Mannschaft von Österreich und Ungarn

 

Man benutzte dabei das englische Sportreglement. Eine Mannschaft bestand aus sechs Spielern; Torwart konnte jeder spielen; der Ball durfte nur nicht mit der Hand berührt werden, sonst gab es Elfmeter. Bei einem Elfmeter standen vier Spieler mit ihren Maschinen so im Tor, dass sich die Torlinie zwischen den Rädern ihrer Maschinen befand. Der Ball durfte mit allem abgewehrt werden, nur nicht mit den Händen!

Strikt verboten war damals den Ball an der Maschine zu halten bzw. zu führen. Eine Regel, die ich mir heute bei den eigennützigen Solisten in vielen Situationen gerne zurückwünschen würde. Dem Schiedsrichter standen vier Linienrichter zur Einhaltung der Regeln zur Verfügung. Zu laute Maschinen (zugelassen waren Maschinen zwischen 175 und 1.000 ccm) wie qualmende Krafträder wurden damals schon zur Behebung des Schadens des Feldes verwiesen und durften ebenso wie defekte Maschinen nicht ersetzt werden. Erst nach Behebung des Schadens und Begutachtung durch den Schiedsrichter durften die Maschinen wieder am Spielbetrieb teilnehmen. Bei Seitenaus wurde der Ball mit der Hand eingeworfen.

Ende der zwanziger Jahre ebbte der Boom des Motofussball zwangsläufig ab. Schuld war die Weltwirtschaftskrise, die den Unterhalt einer Wettkampfmaschine zuzüglich der Transportkosten von Spielstätte zu Spielstätte unmöglich machten. Und in einem war die Zeit von damals mit heute schon eins: Es fehlten geldschwere Sponsoren!

         Roland Nunn